Felix Klieser | Foto © Maike Helbig
"Was ich mir als kleiner Junge mal erträumt habe, das habe ich längst erreicht", sagt Felix Klieser, einer der weltbesten Hornisten. Er arbeitete bereits mit Größen der Branche wie dem Dirigenten Sir Simon Rattle und Popstar Sting zusammen. Während der Corona-Pandemie wurde es jedoch auch um ihn ruhiger. Ein paar Konzerte konnten zwar gestreamt werden, aber vor großem Publikum konnte der Ausnahmemusiker natürlich nicht spielen.
Glücklicherweise geht es langsam wieder bei dem Göttinger Musiker weiter. Und das gleich mit einem größeren Projekt: in den nächsten zwei Saisons wird er Artist in Residence beim Bournemouth Symphony Orchestra sein. Bereits im Jahr 1893 gegründet, zählt dieses heute zu einem der bedeutendsten Orchester im Vereinigten Königreich. Klieser ist der erste deutsche Hornist, der bei einem britischen Orchester eine Residency erhält. Diesen Herbst wird er dort sein Konzertdebüt geben.
Felix Klieser mit Horn | Foto © Maike Helbig
Felix Klieser wurde 1991 in Göttingen geboren. Bereits mit vier Jahren stand für ihn fest, dass er Hornspieler werden möchte. Warum er ausgerechnet das schwierigste aller Blasinstrumente erlernen wollte, ist ihm bis heute ein Rätsel. Niemand in seiner Familie war Musiker. Seine eigene Theorie ist, dass ihm das Instrument, möglicherweise in einer Kindersendung aufgefallen ist. Seine Eltern unterstützten ihn mit seinem Traum und fanden geeignete Lehrer.
Der passionierte Hornist, der heute das Publikum bezaubert, brachte eigentlich die schlechtesten Voraussetzungen für sein Instrument mit: Felix wurde ohne Arme geboren. Doch er meistert diese Herausforderung, indem er ihr mit Kreativität und Ehrgeiz begegnete. Die Ventile an seinem Horn bedient er mit den Zehen des linken Fußes. Durch diese Technik fand er nicht nur einen Weg, wie man trotz Handicap die eigenen Träume erfüllt, sondern auch, wie er die Zuhörer*innen mit seiner Musik berührt.
Der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere war somit gelegt. Der talentierte Musiker war nicht nur der jüngste Hornspieler an der Musikschule Göttingen. Er wurde bereits mit 13 Jahren Jungstudent an der Hannoveraner Hochschule, spielte als Hornist im Bundesjugendorchester und wurde Bundessieger bei „Jugend musiziert“. Er ging mit Popstar Sting auf Tournee und gewann zahlreiche Preise. Darunter den „Life Award“, den „Echo Klassik“ als Nachwuchskünstler des Jahres 2014, den „Musikpreis des Verbandes der Deutschen Konzertdirektionen“, sowie den „Leonard-Bernstein-Award“ des Schleswig-Holstein Musikfestivals.
Felix Klieser | Foto © Maike Helbig
Trotz der vielen Auszeichnungen ist der begnadete Musiker bescheiden geblieben. Er empfindet sich selbst nicht als wahnsinnig talentiert, sondern erklärt seinen Erfolg mit hartem Training. Acht-Stunden-Probetage sind bei dem ehrgeizigen Ausnahmetalent die Regel. Was Felix Klieser immer wieder antreibt, ist das Streben nach Perfektion.
Weitere Informationen über Felix Klieser, sein aktuelles Album, seine Konzerte, Hörproben, Videos, Fotos sowie die Verlinkungen zu seinen Accounts bei den sozialen Medien, können auf seiner offiziellen Webseite aufgerufen werden. Seine CDs und seine Biografie mit dem Titel „Fußnoten – Ein Hornist ohne Arme erobert die Welt“ können über die Webseite bestellt werden.
Webseite: www.felixklieser.de